Wie ein einziger Satz mein Leben beeinflusste – und wie ich diesen Glaubenssatz überwunden habe

Hast du schon mal an etwas geglaubt, nur weil dir jemand gesagt hat, dass du es nicht kannst? Genau das ist mir passiert – und es hat mein Leben für viele Jahre geprägt.

„Englisch ist nichts für dich“

In der 10. Klasse sagte meine Englischlehrerin mit voller Überzeugung zu mir: „Englisch ist nichts für dich. Wähl das lieber ab.“ Mit einer dauerhaften 4- in Englisch dachte ich nur: „Wahrscheinlich hat sie recht.“ Also, was habe ich gemacht? Ich habe ihr geglaubt.

Was ich damals nicht wusste: Es lag nicht an der Sprache selbst, sondern daran, dass ich 16 Jahre alt war und die Schule einfach nicht meine oberste Priorität hatte. Doch dieser Satz brannte sich in mein Gedächtnis ein und zog sich durch mein Leben.

Panik vor internationalen Meetings

Jahrelang hatte ich vor Meetings mit internationalen Kunden regelrechte Panik. Schon Tage vorher wusste ich: Da wird Englisch gesprochen. Und sofort kam der Stress – rote Flecken, die sich vom Hals bis ins Gesicht zogen, bevor das Meeting überhaupt begonnen hatte. Was war passiert? Meine Lehrerin hatte erfolgreich einen Glaubenssatz in meinem Kopf verankert: „Luisa kann kein Englisch.“

Der Wendepunkt: Kanada und die Realität

Nach meiner Ausbildung, kurz bevor ich in den ersten richtigen Job einstieg, versuchte ich verzweifelt, mein Englisch zu verbessern. Ich dachte an VHS-Kurse, einen Aufenthalt in England – alles, um diesen Glaubenssatz zu durchbrechen. Schließlich entschied ich mich, unter anderem deswegen nach Kanada zu gehen.

Heute weiß ich: Englisch lernt man nicht aus Büchern, man lernt es, indem man es spricht – je mehr, desto besser. Und dafür braucht man kein „Sprachtalent“, man braucht nur Übung und die Bereitschaft, Fehler zu machen.

Die Überraschung: Vom Glaubenssatz zur Realität

Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich heute mit einem Kanadier zusammenlebe, für ein kanadisches Startup arbeite und häufiger Englisch als Deutsch spreche, hätte ich es niemals geglaubt. Die Stressflecken? Geschichte. Selbst wenn mein Freund ab und zu lacht, wenn ich etwas falsch sage – ich nehme es mit Humor.

Ich überlege, ob ich meiner Englischlehrerin eine Postkarte schreiben soll – natürlich auf Englisch. Nicht, um ihr zu sagen, dass sie Unrecht hatte, sondern um ihr zu danken. Dieser Satz, so negativ er war, hat mich letztlich angespornt, es besser zu machen. Und irgendwie hat es ja geklappt.

Was wir aus solchen Glaubenssätzen lernen können

Glaubenssätze, wie sie uns in der Schule vermittelt werden, können unser Leben lange beeinflussen – im Positiven wie im Negativen. Doch wir haben die Wahl: Wir können sie entweder als Hindernis sehen oder sie als Motivation nutzen, uns weiterzuentwickeln und zu beweisen, dass wir mehr können, als andere uns zutrauen.

Welche Glaubenssätze habt ihr aus der Schulzeit mitgenommen? Und welche habt ihr überwunden?

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