Muss man sich wirklich für eine Sache entscheiden?

„Entscheide dich mal für eine Sache.“
Diesen Satz hört man überall – in der Schule, im Studium, im Job. Es wird erwartet, dass wir uns für eine Richtung entscheiden. Und wenn wir das getan haben, dann heißt es: Bleib dran, zieh es durch, werde Expert:in in genau diesem Bereich.

Klingt vernünftig, oder?
Aber was passiert dabei ganz automatisch?

Alles andere rückt in den Hintergrund.

Und ja, natürlich kann man sagen: „Deine anderen Interessen kannst du ja als Hobby ausleben.“
Aber mal ehrlich – wir wissen alle, wie das in einem Vollzeitjob aussieht. Die Realität ist: Oft bleibt kaum Zeit für all das, was neben dem Beruf noch wichtig wäre.

Ich wollte alles. Und das hat mich gestresst.

Lange Zeit dachte ich, ich müsste mich entscheiden. Denn ich wollte:

  • ✒️ Schreiben.
  • 👯 Menschen inspirieren.
  • ☘️ An nachhaltigen Projekten mitwirken.
  • 🌳 Draußen arbeiten.
  • 💻 Aber nicht nur.
  • 🌈 Kreativ sein.
  • 💰 Und natürlich auch Geld verdienen.

Also suchte ich nach dem einen Job, der alles vereint.
Nach der Position, in der ich meine Vielseitigkeit ausleben kann, ohne mich auf nur einen Bereich festlegen zu müssen.

Aber – Überraschung – diesen Job gab es nicht.

Entweder oder? Oder vielleicht doch beides?

Irgendwann dachte ich: Dann muss ich mich eben entscheiden.
Denn genau das wird uns beigebracht: Wenn du Erfolg haben willst, dann spezialisiere dich. Dann verfolge einen Weg und werde darin immer besser.

Doch je länger ich suchte, desto klarer wurde mir:
Ich suche nach etwas, das es so nicht gibt.

Und dann habe ich aufgehört zu suchen.

Ich habe aufgehört, mich an perfekten Jobbeschreibungen zu orientieren.
Ich habe aufgehört, nach dem nächsten Karriereschritt zu schielen, der meinen Lebenslauf glänzen lässt.
Und stattdessen habe ich mich gefragt:

Warum kann ich nicht einfach das machen, was mich erfüllt – auch wenn es nicht in eine einzige Jobbezeichnung passt?

Du musst dich nicht entscheiden.

Und die Antwort ist: Ich kann.

Ich kann in verschiedenen Projekten arbeiten.
Ich kann meine Interessen ausleben.
Ich kann mir meinen eigenen Weg gestalten – einen, der vielleicht nicht in eine klassische Schublade passt, aber genau zu mir.

Heute bin ich Texterin, Meerespflanzenfarmerin und Coach für Klarheit und Veränderung.
Nicht, weil ich mich irgendwann entschieden habe, sondern weil ich aufgehört habe, mich auf eine Sache festzulegen.

Und falls du dich auch manchmal fragst, ob du dich entscheiden musst:
Vielleicht nicht. Vielleicht darfst du dir auch einfach deinen ganz eigenen Mix zusammenstellen.

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