Anfang 2019 bin ich mit meinem Rucksack in Kanada gelandet – ohne großen Plan, aber mit Lust auf Veränderung. Ich wollte raus, was Neues sehen, was Neues lernen. Was ich damals nicht wusste: Ich würde dabei über Algen stolpern. Und sie würden bleiben.
Seitdem bin ich Teil von Canadian Pacifico Seaweeds – und zwar von Anfang an. Wir arbeiten daran, Algen nachhaltig zu kultivieren, Ökosysteme zu schützen und gleichzeitig neue Wege in der Landwirtschaft, Ernährung und im Umweltbereich zu gehen.
Dieses Jahr waren wir beim International Seaweed Symposium (ISS) in Victoria, BC – dem größten Seaweed-Event der Welt. Und ja, wir hatten unseren eigenen Stand. Ich war für die Kommunikation zuständig, habe Texte geschrieben, den Stand mitdesignt, Abläufe organisiert, Deadlines gemanagt – und dafür gesorgt, dass unsere Mission nach außen sichtbar wird.
Mein Hintergrund? Nicht Seaweed. Nicht Wissenschaft. Sondern: Neugier.
LIch komme nicht aus der Forschung. Ich hab nichts mit Bio studiert. Naturwissenschaften waren in der Schule ehrlich gesagt nie mein Lieblingsfach. 🙈 Aber: Ich fand Umwelt- und Artenschutz immer spannend. Ich wollte was tun, das Sinn ergibt. Was mitgestalten. Was bewirken.
Und genau deshalb war es so besonders, beim ISS mittendrin zu sein. Mit Leuten zu sprechen, die seit Jahrzehnten in dem Bereich arbeiten. Und trotzdem offen sind, ihre Erfahrungen zu teilen.
Karrierewege müssen nicht logisch sein – sie müssen sich richtig anfühlen.
Früher dachte ich: Für so einen Job musst du das passende Studium haben. Du brauchst einen Abschluss, der in die Branche passt. Alles andere wirkt irgendwie „falsch“.
Heute weiß ich: Das stimmt nicht. Was du brauchst, ist Interesse. Und den Mut, irgendwo anzufangen. Auch ohne Plan.
Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Rucksacktrip mal auf eine Algen-Konferenz bringt – aber genau das ist passiert. Und ich bin froh, dass ich den Sprung gewagt habe.
Wenn du das Gefühl hast, du passt in keine Schublade – vielleicht baust du dir gerade dein eigenes Regal. 😉