Ich bin eigentlich niemand, der Dinge abbricht.
Ich habe meine Ausbildungen durchgezogen, mein Studium beendet, sogar Praktika durchgezogen, bei denen ich schon am zweiten Tag wusste: Hier will ich nicht bleiben.
Ich bin jemand, der durchhält. Der weitermacht.
Der zu Ende bringt, was er angefangen hat.
Außer bei Jobs.
Denn da habe ich gelernt, dass Weitermachen nicht immer die bessere Entscheidung ist.
Manchmal ist Aufhören das Mutigste, was du tun kannst.
Mein erster Job – mein erster Weckruf
Ich habe meinen ersten richtigen Job gekündigt, als ich Sonntagabends nicht mehr schlafen konnte.
Montag bis Freitag saß ich mit Bauchschmerzen vor dem Laptop – in der Hoffnung, dass meine Chefin an diesem Tag bessere Laune hat als sonst.
Ich habe funktioniert, statt gelebt.
Und irgendwann gespürt: So will ich das nicht.
Das war hart.
Aber es war auch mein größtes Learning.
Die Entscheidung, zu gehen
Seitdem gilt für mich:
Wenn ich nicht happy bin, gehe ich.
Ich habe nach zehn Monaten gekündigt.
Nach sechs.
Und einmal sogar nach drei – als mir jemand im Vorstellungsgespräch die klassische Frage stellte:
„Wo siehst du dich in einem Jahr?“
Und mein erster Gedanke war: „Nicht hier.“
Klingt radikal? Vielleicht.
Aber jede dieser Entscheidungen hat mich näher zu mir gebracht.
Hin zu dem, was ich wirklich will.
Warum Kündigen so schwer fällt
Kündigen fühlt sich oft an wie Scheitern.
Wie aufgeben.
Wie das Gegenteil von „durchziehen“ – etwas, das wir gelernt haben zu schätzen.
Und genau deshalb fällt es so vielen so schwer.
Wir bleiben.
Aus Angst. Aus Pflichtgefühl. Aus dem Gedanken heraus, dass es „auf dem Lebenslauf besser aussieht“, wenn man es wenigstens ein Jahr geschafft hat.
Aber weißt du was?
Zeit absitzen ist keine Lösung.
Es ist nur ein eleganteres Wort für: Zeit verschwenden.
Kündigen heißt nicht aufgeben.
Kündigen heißt, dich für dich zu entscheiden.
Für dein Wohlbefinden.
Für dein Wachstum.
Für deinen Weg. Und nein – das ist nicht immer leicht.
Aber vielleicht ist es genau das, was du gerade brauchst.