Was ist das Beste, was passieren kann?

Jeder von uns steht im Leben immer wieder vor großen Entscheidungen, die uns mit Unsicherheiten und Ängsten konfrontieren. Vielleicht ist es der Gedanke an einen beruflichen Wechsel, ein Gespräch mit dem Chef oder sogar ein Umzug in eine neue Stadt. Solche Situationen lassen uns oft ins Grübeln kommen. Wie oft haben wir uns schon in den schlimmsten Szenarien verloren und uns von ihnen daran hindern lassen, überhaupt einen Schritt nach vorne zu wagen?

Es ist leicht, in diesen Momenten der Angst vor dem Unbekannten zu verharren. Die möglichen Risiken und negativen Konsequenzen haben oft so viel Gewicht, dass wir den Mut verlieren, überhaupt eine Entscheidung zu treffen. In der Vergangenheit war ich selbst oft in solchen Gedankenschleifen gefangen. Ich malte mir detailliert aus, was alles schiefgehen könnte und ließ mich von diesen negativen Vorstellungen lähmen.

Doch dann kam der Moment, an dem ich erkannte: Es geht nicht nur darum, was schiefgehen könnte. Was wäre, wenn ich mich stattdessen frage: Was ist das Beste, was passieren kann?

Die Angst vor dem Worst-Case-Szenario

Früher war mein Denken stark vom Worst-Case-Szenario geprägt. Ich stellte mir Fragen wie:

  • Was, wenn ich ins Ausland gehe? Werde ich pleitegehen, keine Freunde finden oder nach ein paar Tagen reumütig zurückkommen?
  • Was, wenn ich kündige? Werde ich ohne finanzielle Sicherheit dastehen? Werde ich es bereuen, den vermeintlich sicheren Arbeitsplatz aufgegeben zu haben?
  • Was, wenn ich ein offenes Gespräch mit meinem Chef führe? Wird es unangenehm? Riskiere ich meine Karriere oder sogar meinen Job?
  • Was, wenn ich meine Wohnung aufgebe und die Stadt verlasse? Werde ich das Großstadtleben, meine Freunde und all die Möglichkeiten vermissen?

Diese Gedanken hielten mich oft davon ab, überhaupt einen Schritt zu gehen. Der Fokus lag ausschließlich auf den Risiken, und die Angst vor dem Unbekannten ließ mich in meinem gewohnten Umfeld verharren, anstatt den Mut aufzubringen, etwas zu verändern.

Der Perspektivwechsel: Was ist das Beste, was passieren kann?

Doch irgendwann entschied ich, die Perspektive zu wechseln. Statt mich immer nur auf die Risiken zu konzentrieren, begann ich mir eine andere Frage zu stellen: Was ist das Beste, was passieren kann?

  • Vielleicht lerne ich auf meiner Reise nicht nur neue Menschen und Kulturen kennen, sondern entdecke auch eine Seite von mir, die ich vorher nicht kannte?
  • Vielleicht öffnet ein Jobwechsel mir Türen, die ich mir nie erträumt hätte – auch wenn der erste Versuch nicht perfekt ist?
  • Vielleicht stoße ich in einem offenen Gespräch mit meinem Chef auf Verständnis und wir finden gemeinsam eine Lösung, die ich vorher nicht gesehen habe?
  • Vielleicht schenkt mir der Umzug genau die Freiheit, die ich brauche, auch wenn die Umgewöhnung Zeit braucht?

Dieser einfache Perspektivwechsel hat meine Art, Entscheidungen zu treffen, grundlegend verändert. Statt mich von meinen Ängsten lähmen zu lassen, fokussierte ich mich auf die Chancen, die sich durch mutige Entscheidungen eröffnen könnten. Und oft genug habe ich das Beste tatsächlich gefunden.

Mut zur Veränderung

Seitdem habe ich meine Entscheidungen anders getroffen – und ich habe es nie bereut. Denn letztlich ist das Schlimmste, was passieren kann, nicht etwa das Scheitern, sondern gar keine Entscheidung zu treffen. Wenn wir uns von der Angst vor dem Unbekannten leiten lassen, verweigern wir uns die Möglichkeit, zu wachsen und neue Chancen zu ergreifen.

Der Mut, den Worst-Case loszulassen

Die Angst vor Veränderungen ist menschlich. Doch wenn wir es schaffen, unseren Fokus von den potenziellen Problemen hin zu den Möglichkeiten zu verlagern, öffnet sich ein ganz neuer Raum. Wir lernen, wachsen und entdecken neue Chancen, die wir uns vorher nicht ausgemalt hätten.

Also, frag dich das nächste Mal nicht nur: Was, wenn es schiefgeht? Frag dich stattdessen: Was ist das Beste, was passieren kann?

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